Fragen und Antworten

Warum bist du der bessere Vice President Kandidat?
Ich kann nicht sagen, ob ich der bessere Kandidat bin. Ich kann aber sagen, was ihr bekommt, wenn ihr mich wählt: einen unbequemen, ungeduldigen, herausfordernden, fleißigen, lösungs-orientierten, neugierigen, ambitionierten und zuverlässigen – 100 Prozent europäischen Kiwanier.
Welche Ideen hast du für Kiwanis in Europa?

Es gibt so viele Möglichkeiten, wie wir Kiwanis weiterentwickeln können. Hier nur einige:

  1. “Fellowships” für gemeinsame Interessen von Kiwanis in Europa. z.B. für Golf, Reisen, Photografie etc.
  2. “Twinning Programm”: ein Programm, mit dem europäische Club-Partnerschaften gefördert werden können
  3. Eine Kiwanis-Reiseführer-App für Europa
  4. Erneuerung / Wiederbelebung der Kontakte zu JCI (Junior Chamber International)
  5. Die Digitalisierung weiter vorantreiben. Zum Beispiel durch “hybride” Conventions und einen Kiwanis-Hackathon
  6. Datenbank für Vorträge Beim Marketing: Start eines Kiwanis-Podcasts
Deine Ideen zu “weißen Flecken” in Europa?

Leider gibt es in der Tat noch einige Länder in Europa, in denen es Kiwanis nicht gibt. Hier ist sicher noch viel zu tun. Ich denke aber, dass unsere Arbeit zunächst vor allem direkt vor unserer Haustür liegt. Erst aus einer Position der Stärke – also wirklich großer Bekanntheit von Kiwanis in den heutigen Distrikten – können wir auch in Richtung neuer Regionen erfolgreich sein.

Mit menínem Club “Kiwanis European Professionals” haben wir ein Instrument, das als Inkubator in neuen, unerschlossenen Regionen genutzt werden kann.

Wie siehst du deine Rolle als potenzieller Präsident?

Zuerst und vor allem als Teil eines Teams! Führung ist für mich damit verbunden, auch die unbequemen Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. Und schließlich sollte ein Präsident immer auch jemand sein, der andere inspirieren kann.

Wie wichtig sind die “alten” Kiwanier?

Für mich ist Alter vor allem eine Einstellung. Die heute älteren Kiwanier haben unsere Organisation aufgebaut und tragen sie in vielen Teilen noch heute. Sie sind und bleiben darum entscheident für Kiwanis. Auf lange Sicht werden wir aber nur überleben, wenn es uns stärker als bisher gelingt, immer wieder junge Kiwanier für uns zu begeistern.

Was bedeutet Kiwanis für dich?

Kiwanis ist für mich die Kombination von 1. Persönlicher Entwicklung, 2. Kindern helfen, sich zu entwickeln und 3. Freude und Freundschaft.

Wie kann Kiwanis “nach Corona” durchstarten?

Viele Clubs in Europa zeigen ja heute schon, dass der Corona-Krise mit klugen Ideen und Konzepten begegnet werden kann. Online Meetings, digitale Fundraising-Aktionen und vieles mehr waren und sind da zu sehen. Nur die eigene Kreativitär setzt Grenzen. Wichtig ist vor allem – und da gibt es durchaus Nachholbedarf – regelmäßige Kommunikation. Dazu sollten wir alle Kanäle nutzen, die zur Verfügung stehen: Websites, Newsletter, Video- und Audio-Blogs, Social Media (Facebook, Twitter, Instagram. LinkedIn, etc.) Hier ist sicher noch “Luft nach oben”.

Sehr wichtig dürfte sein, die Clubs, die während der Pandemie abgetaucht sind, wieder zu reaktivieren. Sonst besteht die Gefahr, dass diese Clubs den Anschluss verlieren.

Wie stehst du zu einer zweijährigen Amtszeit eines Governors?

Eine zweijährige Amtszeit hat Vor- und Nachteile. Klar ist, dass ein Governor in 12 Monaten wenig erreichen kann. Und es sind ja auch nur theoretisch 12 Monate. Zieht man die Weihnachts-, Oster- und Sommerferien ab, sind es schon fast zwei Monate weniger, in denen etwas erreicht werden kann. Und of ist es so, dass nach der Convention (wenn diese zur Halbzeit stattfindet) auch nicht mehr viel geschieht. Und dann, wenn man so richtig eingearbeitet ist, ist das Amtsjahr schon wieder vorbei. Ich hätte gerne ein weiteres Jahr als Governor gedient. Auf der anderen Seite bedeuten zwei Jahre auch viel Arbeit, für die auch Kandidatinnen gefunden werden müssen. Und wenn ein Governor im Amt ist, der …. nun ja… der Aufgabe nicht gewachsen ist? Dann hat der Distrikt ein Problem, dass dann auch noch zwei Jahre besteht. Also: Grundsätzlich ja, aber Augen auf bei der Governorwahl. Hilfreich kann es sicher auch sein, wenn andere Positionen (Sekretär, Schatzmeister und vielleicht auch eine Art “Chief Operating Officer) langjährig besetzt werden.

Das Gleiche gilt auch für die Position des Europa-Presidenten!

Sollte jeder Distrikt einen eigenen Children’s Fund haben?

Das ist ja teilweise schon heute der Fall. In Deutschland ist das z.B. die Kiwanis-Foundation, die größere Spenden-Projekte über die Grenzen einzelner Clubs begleitet. Die Distrikte als Dachorganisation der nationalen Clubs haben ja meist keinen eigenen Fundraisingprojekte. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der KCF-Europa solche Dienstleistungen für einzelne Distrikte übernehmen kann. Das müssen dann am besten Juristen und Steuerexperten beurteilen.

Wie siehst du das Verhältnis zwischen KI-E und dem KCF-E?

Kiwanis und der Kiwanis Children’s Fund (KCF) sind wie die zwei Seiten einer Medaille. Das gilt auch in Europa. Sobald auch der KCF in Europa eine eingetragene NGO ist, dürfte die Zusammenarbeit deutlich einfacher werden. Dann können wir gemeinsam auch größere europäische Projekte stemmen, die für einen Club oder einen Distrikt allein zu groß sind. Und Spendengelder können dann auch vorrangig in Europa eingesetzt werden. Für mich endet Kiwanis nicht an der Grenze des eigenen Clubs. Erst das Miteinander in der großen Kiwanis-Familie macht uns zu dem was wir sind. Darin liegt unsere Stärke.

Wie willst du die Transformation konkret inhaltlich anpacken?

Um ehrlich zu sein: Ich hoffe, dass die wichtigsten Schritte bis zu meiner Präsidentschaft erfolgreich abgeschlossen sind. Sollte ich zum nächsten Vice-President gewählt werden, werde ich die Aufgaben übernehmen, die mir der Präsident (Sepp Schachermayr) überträgt. Vor allem gilt es, die weiteren Verhandlungen mit Kiwanis International zu führen. Dabei geht es um die  finanziellen Fragen und die Verteilung der Rechte und Pflichten zwischen KI und Kiwanis Europa. Und natürlich wird es wichtig sein, die Clubs in Europa auf dem Laufenden zu halten.

Mehr Autonomie von Kiwanis Europa bringt natürlich auch mehr Verantwortung mit. Darum ist es wichtig, dass wir für die kommenden Jahre ein gemeinsame Linie finden. Mit Sepp Schachermayr, seinem Nachfolger Martien van der Meer und dann möglicherweise mir, haben wir auf jeden Fall ein hervorragendes Team. Unsere Vorstellungen von der Kiwanis-Zukunft liegen sehr nahe beieinander.

Wie siehst du den Übergang von KI-EF auf KI-E?

Schon seit einigen Jahren wird jetzt daran gearbeitet, Kiwanis in Europa einen neuen organisatorischen und rechtlichen Rahmen zu geben. Der ist dringend erforderlich, um die angestrebte größere Autonomie auch umsetzen zu können. Mit dem jetzt anstehenden Übergang von der bisherigen, rechtlich unselbstständigen “Federation KI-EF” hin zu einer eigenen Rechtspersönlichkeit, schaffen wir dazu die Voraussetzungen. KI-EF geht damit über in die neu gegründete “Kiwanis International Europe a.s.b.l.” (a.s.b.l. = Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht = Gemeinnützige Organisation). Der Vorteil dabei: Für die Mitglieder (die europäischen Kiwanis-Clubs) ändert sich nichts!

Die Vorteile der neuen Struktur liegen auf der Hand:

  1. Kiwanis in Europa erhält damit eine eigene Rechtspersönlichkeit. Damit werden Haftungsfragen einfacher zu lösen.
  2. Durch den dann neuen Status als eingetragene Non-Profit-Organisation” können die Vertragsverhandlungen mit Kiwanis International über das zukünftige Verhältnis zwischen Indianapolis und Europa auf Augenhöhe erfolgen.

Ich bin sehr froh, dass dieser Schritt jetzt endlich vollzogen werden kann. Damit ist der Weg zu größerer Autonomie geebnet. Denn auch wenn wir alle zur großen Kiwanis-Familie gehören, die kulturellen Untschiede zwischen den USA und Europa erfordern auch Lösungen, die den regionalen Erfordernissen gerecht werden. Es gilt: “Global denken – Europäisch handeln!”

Warum Kiwanis Europa?

Oft wird gefragt: “Was habe ich denn von Kiwanis Europa? – Für mich findet Kiwanis in meinem Club statt!”

Richtig ist, dass die Clubs DIE entscheidende Ebene für kiwanisches Engagement sind. Dort findet Fundraising statt, dort wird Kindern geholfen und dort werden Freundschaften gelebt. Alles völlig richtig. Und dennoch ist Kiwanis mehr als das. Europa ist ein Schmelztiegel der Sprachen, Kulturen, Traditionen und Erfahrungen. Und 28.000 europäische Kiwanis haben die Chance, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu inspirieren. Das kann unser Engagement bei Kiwanis betreffen, aber auch die private oder berufliche Ebene. Dr. Google oder Wikipedia sind nützliche Informationsquellen für fast jede Frage zu Europa. Aber viel intensiver ist doch der Austausch mit einem Menschen, zu dem es schon eine Verbindung gibt: durch Kiwanis. Auf Reisen ist es für mich immer ein Highlight, an einem Treffen eines anderen Clubs teilzunehmen. Diese Erfahrungen sind unbezahlbar.

Wie siehst du die Zukunft ?

Kiwanis hat das Potenzial und die Chance, eine wirklich bedeutende Institution in Europa zu werden. Voraussetzung dafür ist aber, dass wir jetzt alle gemeinsam auch auf Zukunftskurs gehen. Denn weiter so wie bisher, bedeutet im besten Fall Stagnation. Kiwanis bekannter machen und neue Mitglieder gewinnen, ist eine Aufgabe, an der ALLE mitarbeiten können – und müssen. Jedes Mitglied, egal ob alt oder jung, ob neu oder schon lange bei Kiwanis, ob Amtsträger oder “einfaches” Mitglied ist aufgerufen, seinen Teil dazu beizutragen. Lassen wir bei dieser Aufgabe nach, besteht das Risiko, dass Kiwanis mittel- bis langfristig bedeutungslos wird. Ich weigere mich, eine solche düstere Zukunft hinzunehmen.

Du sprichst über “Fokus”. Was meinst du damit?

Für mich ist entscheidend, dass wir bei der entscheidenden Kernfrage (Wie machen wir Kiwanis zukunftssicher?) voran kommen. Einen  Preis für perfekte Bürokratie sollten wir nicht anstreben.

Fokus ist auf vielfältige Weise wichtig:

  • – Fokus auf die Themen, die uns als Organistion voran bringen.
  • – Fokus auf das, was wir als Organisation selbst beeinflussen können. (Mein Tipp: “Circle of influence” googeln )
  • – Fokus auf Modernisierung, Digitalisierung und bestmögliche Kommunikation
  • – Mein eigener Fokus auf die mir übertragenen Aufgaben und Projekte.
Warum kandidierst du für das Amt des Vice President KI-E?

Meine Motivation kommt aus der Zukunft. Wie kann und wie soll Kiwanis in 10 und 25 Jahren aussehen, damit wir unsere Mission “Serving the Children of the World” noch erfüllen können? Wie begegnen wir einer Entwicklung, in der jeder Einzelne immer mehr Optionen hat? Wie reagieren wir auf Überalterung, Digitalisierung und die weit verbreitete Mentalität “Mein Club ist meine Kiwanis-Insel“? Eine Doppelfrage ist besonders kritisch: Sind wir attraktiv genug im Wettbewerb um das ehrenamtliche Engagement (junger) Menschen – und wie gehen wir mit unbequemen Antworten um?

Mein Engagement bei Kiwanis hat mich persönlich bereichert und mich viel gelehrt. Dafür möchte ich mich revanchieren, indem ich Kiwanis Europa diene und versuche, gemeinsam im Team die richtigen Antworten auf diese Fragen zu finden.

Seit wann bist du Kiwanier?

Ich war Initiator und Gründungspräsident des Kiwanis-Club Xanten-Niederrhein”. Der Club startete im  Juni 2008, wurde aber erst am 26. Juli 2011 gechartert.

In welchen Funktionen hast du Kiwanis bisher gedient?
  • Kiwanis-Club Xanten-Niederrhein (Germany)
    • Club-President 2008-2011
    • Datenbank Manager
    • Chairman PR
    • Chairman Internet
  • Kiwanis Club of European Professionals
    • President 2020 – 2021
  • Division 3
    • Lt. Governor 2013 – 2016
  • District Germany
    • Distrikt Sekretär 2016 – 2017
    • Governor elect 2017 – 2018
    • Bereichssprecher 2017 – 2018
    • Governor 2018 – 2019
    • Immediate Past Governor 2019 – 2020
    • Chefredakteur Kiwanis Magazin  2016 – 2020
  • Kiwanis-Foundation Germany
    • Sekretär 2016-2017
    • President 2018 – 2019
  • Kiwanis-Stiftung Deutschland
    • Mitglied des Kuratoriums 2018 – 2020
    • Mitglied des Vorstands 2020 –
  • Kiwanis International – European Federation
    • Chairman Branding, Marketing & Communication 2015 – 2016
Warum bist du Mitglied bei Kiwanis geworden?

Um ehrlich zu sein, war ein wenig Neid entscheidend. Mein Frau Anja wurde 2007 Mitglied bei Rotary. Sie berichtete mir über die vielen interessanten Treffen und Aktionen. Und weil ich als erfolgreicher Unternehmern etwas zurückgeben wollte, habe ich nach Alternativen gesucht und bei Kiwanis gefunden. Mich hat der Fokus auf die Hilfe für Kinder überzeugt. Und der mehr informelle Ansatz von Kiwanis.

Bist du schon mal von Kiwanis ausgezeichnet worden?

Anerkennung ist natürlich schön und wichtig. Sie ist der Lohn für das eigene Engagement.

  • George Hixson Fellow seit 2012
  • Kiwanis International Distinguished Service Award 2019
  • Walter Zeller Fellow seit 2020
  • Golden Kiwanis “K” des deutschen Distriktes 2020

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